Die ayurvedische Küchenapotheke
- Lina Duve Abundance Alchemist
- 31. Aug. 2020
- 11 Min. Lesezeit

Die Küche ist traditionell nicht nur der Ort, wo Nahrung zubereitet und gegessen wird, sondern für viele Menschen auch der Ort, wo sich die Familie trifft, wo miteinander geredet wird und gemütliches Beisammensein gepflegt wird, ein Zentrum des ganzen Haushalts. Hier ist auch der Ort, wo am besten etwas für die Gesundheit getan werden kann. Die Nahrung dient im Ayurveda der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts der Doshas, der Stärkung der Körpergewebe und der Harmonisierung von Emotionen und geistigen Fähigkeiten. In der Küche finden sich auch bereits wichtige Mittel für die erste Hilfe bei Erkrankungen und für die Vorbeugung. Dabei spielen wieder die Gewürze eine hervorragende Rolle. Von einigen Gewürzen, wie zum Beispiel Kurkuma, ist inzwischen durch Studien bekannt, dass sie in der Vorbeugung und Behandlung von Krebserkrankungen und anderen Erkrankungen eine Rolle spielen können. Im Hinblick auf diese Wirkungen werden wir nun die Gewürze noch einmal genauer kennenlernen.
Bitte beachte, dass bei Erkrankungen die Einnahme von Kräutern in höherer Dosierung, das heißt über die zum Würzen von Speisen übliche Menge, immer mit den behandelnden Ärzten abgesprochen werden muss. Es kann unter Umständen auch Wechselwirkungen von Kräutern und Medikamenten geben.
Kräuter und Gewürze aus der Küchenapotheke
Kurkuma – Haridra (Curcuma longa) – Gelbwurz

Kurkuma, die pulverisierte Wurzel der Pflanze, ist sowohl eines der wichtigsten Gewürze in der ayurvedischen Küche als auch eine der wichtigsten und vielseitigsten Heilpflanzen; darum wird Kurkuma hier an erster Stelle dargestellt. Kurkuma gleicht durch seine erhitzende Wirkung Vata und Kapha aus, durch seinen bitteren Geschmack gleicht er Pitta aus. Kurkuma wirkt innerlich und äußerlich reinigend und hilft, Ama abzubauen (Amapacana).
Äußere Anwendung
• Äußerlich als Paste mit Wasser oder als Pulver angewendet, wirkt Kurkuma als Desinfektionsmittel, es ist ein bewährtes Mittel für die Versorgung von Wunden, es verhindert Entzündungen, wirkt blutungsstillend und fördert gleichzeitig die Wundheilung. Du kannst bei kleinen Verletzungen etwas Kurkuma mit Wasser vermischen, auf ein Pflaster streichen und über die Wunde kleben. Auch bei Hauterkrankungen mit entzündeter Haut kann Kurkuma so verwendet werden. Das gilt auch für Pilzerkrankungen wie Haut- oder Nagelpilz.
• Bei Bindehautentzündung kann das Auge mit Kurkumawasser ausgewaschen werden; dafür Kurkuma in warmem Wasser verrühren (1 Teelöffel auf 150 ml) und vor der Anwendung filtern.
• In der Kosmetik ist Kurkuma ebenfalls beliebt. Traditionell wird nach einer Ölmassage der Körper mit einer Mischung aus Kurkuma und Linsenmehl abgerieben, um das Öl zu entfernen. Kurkuma reinigt die Haut, ohne sie auszutrocknen. Gesichtspackungen kann bei unreiner Haut Kurkuma zugesetzt werden, zum Beispiel etwas Heilerde mit einem Teelöffel Kurkuma und Wasser mischen, auf das Gesicht auftragen und zehn Minuten einwirken lassen. Auch für die Kopfhaut ist es geeignet, z.B. als Zusatz bei der Haarwäsche.
Innere Anwendung
• Infekte Bei Halsentzündungen mehrmals täglich mit einer Mischung aus 200 ml warmem Wasser mit 1 TL Gelbwurz gurgeln. Bei trockenem Husten aus ½ TL Gelbwurz, 3 gemahlenen Kardamomsamen und ½ TL Ghee eine Paste machen und dreimal täglich einnehmen. Bei Atemwegsinfekten oder grippalen Infekten ½ TL Kurkuma mit Honig dreimal täglich einnehmen.
• Blutreinigung Kurkuma wirkt blutreinigend, stärkt die Blutbildung, ist gut für die Leber und fördert den Gallenfluss.
• Allergien Bei Allergien, Heuschnupfen, Urtikaria (Nesselsucht) und allergisch bedingten Hautveränderungen: Kurkuma wirkt hier auch juckreizstillend.
• Verdauungstrakt Bei Verdauungsstörungen, da Kurkuma das Agni stärkt und hilft, Ama zu beseitigen. Es stärkt auch die gesunde Darmflora. Bei Diabetes wirkt Kurkuma unterstützend zur Senkung des Blutzuckers.
• Entzündliche Erkrankungen Kurkuma hilft bei entzündlichen Hauterkrankungen, Psoriasis (Schuppenflechte), Darmentzündungen, rheumatischen Erkrankungen, Asthma.
• Gelenke Bei Arthrose ist Kurkuma ein bewährtes Hausmittel: über ungefähr vier Wochen 1 TL Kurkuma in 200 ml Milch aufkochen und morgens trinken.
• Stillzeit Kurkuma reinigt nach der Geburt die Gebärmutter und fördert die Milchbildung.
• Krebserkrankungen Kurkuma kann sowohl als Vorbeugung für Krebserkrankungen eingesetzt werden als auch zur Unterstützung während der Behandlung von Krebserkrankungen. Es gibt einige Studien, die sich mit dieser Wirkung befassen. Der Farbstoff Curcumin kann das Wachstum von Krebszellen hemmen, siehe die oben erwähnte Studie.
Einnahme von Kurkuma
Kurkuma ist in Form von Pulver oder Kapseln erhältlich. Es können bis zu drei Teelöffel (entspricht zehn Gramm) täglich eingenommen werden. Gut sind Akazienhonig oder Aloe Vera zur Einnahme.
Vorsicht ist geboten bei Gallensteinen. Bei Gelbsucht und Hepatitis sollte Kurkuma nicht verwendet werden; während der Schwangerschaft nicht in höherer Dosierung.
Achtung: Kurkuma färbt Wäsche oder Kleidung sehr stark und lässt sich nur schlecht wieder auswaschen.
Kurkuma schmackhaft zubereiten und zur Vorbeugung anwenden
Kurkuma-Tee
• 1 TL Kurkuma-Pulver
• 1 Scheibe frischer Ingwer Mit 500 ml Wasser aufkochen und 10 Minuten ziehen lassen, filtern und ½ TL Zitronen- oder Limettensaft zugeben, mit Honig oder Ahornsirup süßen. 1–2 Tassen täglich trinken.
Kurkuma-Milch
• 500 ml Milch (auch Mandelmilch, Sojamilch oder Reismilch geeignet)
• 1 TL Kurkuma
• 1 TL geriebener frischer Ingwer
• ½ TL Vanille (aus der Schote gerieben)
• ½ TL Fenchel
• 4 Kapseln Kardamom Alles miteinander aufkochen, 10 Minuten ziehen lassen, filtern und nach Geschmack mit Honig oder Sharkara süßen.
Konfekt mit Kurkuma
• 1 TL Kurkuma
• ½ TL Ingwer, getrocknet
• 1 Prise Kardamom
• ½ TL Anis
• 50 g weißes Mandelmus
• 75 g Kokosraspel oder gemahlene Mandeln
• 25 g gehackte Mandeln
• 25 g Honig
• 30 g Rosinen
• 30 g getrocknete Aprikosen, zerkleinert
Alle Zutaten mit dem Mixer vermischen, in eine eckige Kuchen- oder Auflaufform geben, kühl stellen, danach in kleine Konfektstücke schneiden.
Außerdem: Verwenden Sie so häufig wie möglich Kurkuma zum Würzen von Gerichten, besonders zu Gemüsegerichten passt Kurkuma fast immer.
Ajwain – Yavani (Trachyspermum ammi oder Carum copticum)

Ajwain ist scharf und erhitzend und gut für Vata und Kapha, aber Pitta erhöhend. Er hat einen sehr intensiven Geruch und erinnert etwas an Thymian. Medizinisch verwendet werden die Samen, das Öl daraus und die Blüten. Ajwain wirkt vor allem auf den Verdauungstrakt und die Atemwege. Hervorzuheben ist die krampflösende Wirkung auf die Bauchorgane und die Anuloma-Wirkung (fördert die Abwärtsbewegung von Vata).
• Verdauungssystem
Ajwain ist durch seine erhitzende Wirkung gut zur Stärkung des Agni, insbesondere bei sogenanntem Mandagni bei hohem Kapha. Die Beseitigung von Ama wird wirksam unterstützt. Auch Parasiten im Darm werden beseitigt. Er wirkt krampflösend im Magen-Darm-Trakt, aber auch bei Krämpfen während der Regelblutung. Bei starken Blähungen schafft er Abhilfe.
• Atemwege
Auch auf die Bronchien wirkt Ajwain krampflösend und hilft bei krampfartigem Husten und asthmatischen Beschwerden. Bei Infekten der Atemwege wie Bronchitis oder Nasennebenhöhlenentzündung sind Dampfbäder und Inhalation mit Ajwain ein bewährtes Mittel.
• Nervensystem
Die Vata ausgleichende Wirkung von Ajwain hilft unterstützend bei innerer Anspannung, Ängsten und depressiver Verstimmung.
Ajwain sollte nicht bei Sodbrennen, Entzündungen im Mund, im Magen-Darm-Trakt oder der Haut verwendet werden. Nicht in der Schwangerschaft verwenden.
Verdauungsfördernde Mischung
• 1 TL Ajwain
• 1 TL Kreuzkümmel, ganz
• 1 TL Fenchel, ganz
Diese Mischung kann in größerer Menge zubereitet werden. Mittags und abends nach dem Essen 1 Teelöffel der Mischung langsam kauen.
Ajwain-Tee
1 TL Ajwain pro Tasse mit kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Ajwain kann auch gut mit Fenchel zu gleichen Teilen gemischt werden. Der Tee wirkt Agni stärkend und ist gut bei Erkältung.
Bockshornklee – Methi (Trigonella foenum-graecum)

Auch Bockshornklee wirkt aufgrund seiner erhitzenden Wirkung ausgleichend auf Vata und Kapha und verstärkt Pitta.
• Knochen und Gelenke
Bockshornklee hat eine stärkende Wirkung auf das Asthi Dhatu und wird bei Haarausfall, Schmerzen im unteren Rücken und Osteoporose eingesetzt. Auch bei Arthrose und Arthritis wird Bockshornklee als Hausmittel verwendet, ein Teelöffel morgens nüchtern mit etwas Wasser einnehmen.
• Verdauungssystem
Bockshornklee hilft bei Verdauungsstörungen mit viel Gasbildung und wirkt leicht abführend. Er hat eine unterstützende Wirkung zur Blutzuckersenkung bei Diabetes. Auch in der Gynäkologie wird Bockshornklee eingesetzt.
• Gynäkologie
Nach der Geburt wirkt er reinigend auf die Gebärmutter und fördert die Milchbildung.
Bockshornklee sollte nicht bei Magenschleimhautentzündung oder Magengeschwür gegeben werden.
Fenchel – Shatapushpa, Madhurika (Foeniculum vulgare)

Fenchel gleicht alle drei Doshas aus. Er wirkt vor allem auf das Verdauungssystem, die Atemwege und die Harnwege. Fencheltee ist auch für Kinder, Schwangere und stillende Frauen gut geeignet.
• Verdauungssystem
Nach dem Essen ½ TL Fenchel und ½ TL Kreuzkümmel kauen; das fördert die Verdauung der Speisen und sorgt für einen frischen Geschmack. Fenchel löst Bauchkrämpfe und Blähungen, stärkt das Agni und wirkt als mildes Amapacana.
• Atemwege
Seine Wirkung ist schleimbildend, auswurffördernd und blutreinigend. Bei Husten kann Fenchel als Tee mit Honig getrunken werden, oder die Samen werden mit Rohzucker vermischt gekaut.
• Weitere Wirkungen
Er fördert die Milchbildung. Fenchel stärkt auch die Augen, das Herz und das Gehirn. Bei Entzündungen der Harnwege hilft Fenchel ebenfalls.
Fencheltee
1 TL Fenchel pro Tasse mit kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen. Fencheltee ist ein gutes Getränk für die ganze Familie.
Energietrunk
• 1 TL Fenchelsamen
• 2 Kapseln Kardamom
• 2–3 getrocknete Datteln
• 4 geschälte Mandeln
Alle Zutaten über Nacht einweichen. Am Morgen mit einem Glas warmem Wasser und ½ TL Ghee im Mixer pürieren. Als kleines Frühstück oder Ergänzung zum Frühstück genießen.
Granatapfel – Dadima (Punica granatum)

Granatapfel gilt als Symbol für die Fülle des Lebens. Granatapfel ist eine Ausnahme, da er einen sauren Geschmack hat, jedoch nicht Pitta erhöhend wirkt. Der Saft, die Kerne und die Rinde werden verwendet.
• Verdauungssystem
Der Saft wirkt kühlend und lindert Entzündungen im Verdauungstrakt. Die Rinde wirkt zusammenziehend und wird bei Durchfall und Wurmerkrankungen eingesetzt. Die getrockneten Samen helfen bei einem gesteigerten Pitta mit gesteigertem Agni.
• Gynäkologie
Die ganze Frucht hat eine östrogenähnliche Wirkung und kann bei Wechseljahresbeschwerden helfen.
• Herz
Granatapfel stärkt das Herz, hilft bei Blutungen.
• Immunsystem
Der frische Saft stärkt das Immunsystem. Am einfachsten ist Granatapfelsaft mit Hilfe einer Zitronenpresse zu gewinnen.
Die positive Wirkung des Granatapfels vorbeugend nutzen
Täglich 1 kleines Glas Granatapfelsaft trinken. Entweder frisch gepresst aus der Zitronenpresse. In Bioläden und Reformhäusern sind auch Säfte in guter Qualität erhältlich. Besonders für Menschen mit Krebserkrankungen ist Granatapfelsaft gut geeignet, um den Körper in der Abwehr der Erkrankung zu unterstützen.
Ingwer – Ardraka (frisch), Shunthi (getrocknet) (Zingiber officinale)

Ingwer wird in der Literatur als Universalheilmittel bezeichnet. Insbesondere bei Vatastörungen ist Ingwer hilfreich, bei Störungen des Verdauungssystems, der Lunge und des Kreislaufs.
• Verdauungssystem
Ingwer stärkt Agni, hilft bei Übelkeit, Blähungen und Krämpfen. Als Amapacana ist der getrocknete Ingwer stärker wirksam als frischer Ingwer. Er verbessert die Darmflora.
• Lunge
Reinigt die Lunge von Schleim bei Husten und Erkältungen mit erhöhtem Vata und Kapha. Er kann bei Erkältungskrankheiten auch vorbeugend eingesetzt werden.
• Kreislauf
Frischer Ingwer verbessert die Durchblutung. Er wirkt blutreinigend. Getrockneter Ingwer wirkt blutverdünnend und wird bei Herzkrankheiten eingesetzt.
• Weitere Wirkungen
Bei Arthritis wird getrockneter Ingwer eingesetzt, er hilft Ama zu beseitigen und die Entzündung zu lindern. Bei Krämpfen während der Menstruation hilft frischer Ingwertee. Ingwer stärkt das Immunsystem. Er hemmt das Wachstum von Krebszellen.
Hinweis: Am einfachsten ist es, die vielen positiven Wirkungen des Ingwers zu nutzen, indem du regelmäßig Ingwerwasser in der ersten Tageshälfte trinkst. Bei schwachem Agni isst du eine Scheibe frischen Ingwer mit etwas Steinsalz vor dem Essen.
Kardamom – Ela (Elettaria cardamomum)

Kardamom ist für alle drei Doshas geeignet, nur im Übermaß kann er Pitta steigern. Er ist reich an aromatischen Ölen und fördert die richtige Bewegungsrichtung von Vata (Anuloma) und wirkt vor allem auf die Organsysteme Verdauung, Lunge und Harnwege.
• Verdauungssystem
Als Hausmittel wird er bei Störungen im Verdauungstrakt wie Übelkeit, Brechreiz, Schluckauf, Aufstoßen, Krämpfen, Blähungen und Schmerzen eingesetzt. Er verleiht einen frischen Atem.
• Atemwege
Bei Husten wirkt er lindernd, er reduziert Schleim und hilft auch bei Asthma.
• Harnwege
Angewendet wird er bei Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen. Eine Prise Kardamom wird mit 100 ml Gurkensaft gemischt, diese Mischung zweimal täglich trinken.
Mundgeruch, Unterstützung der Verdauung
Nach dem Essen Kardamomkapseln kauen erfrischt den Atem, beugt Mundgeruch vor und hilft der Verdauung
Koriander – Dhaniya (Coriandrum sativum)

Koriander ist vor allem für Pitta eine wichtige Pflanze, aber er gleicht alle drei Doshas aus. Aufgrund seiner kühlenden Wirkung und seines süßen Geschmacks wird er bei vielen Beschwerden, die mit dem Symptom „Brennen“ einhergehen, eingesetzt. Es werden die Samen und das frische Kraut eingesetzt. Die Wirkung von beiden ist ähnlich, das Kraut jedoch schwächer. Koriandersamen sollten immer frisch gemahlen werden, da die enthaltenen Aromaöle sehr schnell verfliegen.
• Verdauungssystem
Bei Verdauungsstörungen mit erhöhtem Pitta kann Koriander eingesetzt werden, um das Agni zu stärken, auch wenn Entzündungen im Magen-Darm-Trakt vorhanden sind. Gut geeignet ist er auch bei Reizdarm-Syndrom, Blähungen und Krämpfen im Darm.
• Harnwege
Eine Abkochung aus Koriander ist ein bewährtes Hausmittel bei Blasenentzündung, Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen. Auch bei Diabetes (Zuckerkrankheit) durch gestörtes Pitta. Wirkt mild wassertreibend.
• Fieber
Hilft Fieber zu senken und das bei Fieber gestörte Agni und Pitta wieder auszugleichen sowie Ama zu beseitigen.
• Weitere Anwendungen
Eine Abkochung hilft kalt bei Bindehautentzündung. Das frische Kraut hilft bei der Ausscheidung von Schwermetallen. Diese Anwendung sollte aber durch weitere Mittel und Maßnahmen ergänzt werden und von einem erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker begleitet werden.
Sodbrennen ½ TL Koriandersamen kauen Besonders wenn Sodbrennen nach dem Essen auftritt, dieses direkt nach der Mahlzeit tun. Verdauungstee Koriander-, Kreuzkümmel- und Fenchelsamen zu gleichen Teilen mischen, davon 1 TL mit kochendem Wasser aufgießen, 10 Minuten ziehen lassen.
Kreuzkümmel – Jiraka (Cuminum cyminum)

Kreuzkümmel ist zum Ausgleich aller drei Doshas geeignet, nur in hohen Dosen (mehr als 2 TL auf einmal eingenommen) kann er Pitta stören. Hervorzuheben ist die verdauungsfördernde Wirkung. Kreuzkümmel ist eines der wichtigsten Gewürze für Vata, besonders bei Verdauungsstörungen durch Vata. Es hat eine Anuloma-Wirkung, das heißt, es fördert die Abwärtsbewegung von Vata.
• Verdauungssystem
Besonders gut geeignet bei Verdauungsstörungen durch Vata und Kapha. Bei gestörtem Vata treten häufig Blähungen, laute Darmgeräusche, Krämpfe, Übelkeit auf. Gestörtes Kapha führt zur Verlangsamung der Verdauung.
• Gynäkologische Erkrankungen
Kreuzkümmel wirkt stärkend auf die weiblichen Fortpflanzungsorgane. Es wirkt Entzündungen der Gebärmutter entgegen, hilft bei Ausfluss, fördert die Milchbildung in der Stillzeit, und als Tee hilft er bei Erbrechen in der Schwangerschaft.
• Weitere Wirkungen
Er stärkt Augen, Leber, Darm und Nieren.
Verdauungsstörungen
Eine sehr harmonische Mischung ergeben Koriander, Fenchel und Kardamom. Als Tee oder Pulver besonders bei Verdauungsstörungen geeignet. Husten mit Verschleimung Kreuzkümmel in Kombination mit Pippali, Ingwer und Süßholz ist hilfreich bei Husten mit Verschleimung. Nach der Geburt Nach der Geburt als Tee trinken oder die Samen kauen um die Regeneration der Gebärmutter und die Milchbildung zu fördern.
Safran – Kunkuma (Crocus sativus)

Safran ist das teuerste Gewürz und gilt als besonders sattvisch und stärkt die Lebenskraft. In hoher Dosierung (10 Gramm auf einmal eingenommen) kann er aufgrund seiner narkotisierenden Wirkung jedoch zum Herzstillstand führen. Als Dosierung für die Küche gilt: bis zu vier Fäden pro Portion. Am besten entfaltet er sein Aroma, wenn er in warmer Milch eingeweicht und nicht gekocht wird.
• Herz
Safran fördert die Durchblutung, wirkt stärkend auf Rasa Dhatu, Rakta Dhatu und das Herz. Unterstützend hilft er bei Herzschwäche und Koronarer Herzkrankheit.
• Blut
Safran stärkt Rakta Dhatu und hilft bei Blutarmut, die Bildung des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) zu verstärken.
• Gynäkologie
Safran stärkt ebenso Rasa Dhatu und hilft bei verspäteter oder ausbleibender Regelblutung und auch bei schmerzhafter Regelblutung. Es stärkt auch Shukra Dhatu und die Fruchtbarkeit. Nach der Geburt stärkt es die Gebärmutter.
• Nervensystem
Safran ist auch ein Tonikum für das Nervensystem. Er hilft bei Depressionen, Vatastörungen des Nervensystems, degenerativen Erkrankungen.
• Weitere Wirkungen
Safran verbessert die Hautpigmentierung, hilft bei unreiner Haut, reinigt das Blut, reinigt die Leber, wirkt antiallergisch, hilft bei Schmerzen beim Wasserlassen.
Stärkungsmittel
1 Glas warme Milch mit Safran (bis zu 4 Fäden), ½ TL Ghee und 1 TL Honig mischen, einmal täglich für mindestens 4 Wochen trinken. Dies hilft bei Erschöpfung, zur Regeneration nach Krankheiten, für ältere Menschen. Migräne
Ghee mit Safran zubereitet hilft bei Migräne, wenn es als Nasentropfen verwendet wird.
Schwarzer Pfeffer – Kalimirch (Piper nigrum)

Schwarzer Pfeffer reduziert Kapha, in Maßen auch Vata; auf Pitta wirkt er in größeren Mengen gegessen steigernd. Bei Sodbrennen und Entzündungen im Magen-Darm-Trakt darf er nicht verwendet werden. Seine Heilwirkung bezieht sich vor allem auf die Verdauung, die Atemwege und die Durchblutung.
• Verdauungstrakt
Schwarzer Pfeffer stärkt das Agni und hilft dabei, Ama zu beseitigen, indem es im wahrsten Sinne des Wortes „verbrannt“ wird. Er regt den Appetit an und führt zu einer verstärkten Freisetzung von Verdauungsenzymen. Er wirkt unterstützend bei der Behandlung von Diabetes (Zuckerkrankheit).
• Kreislauf
Schwarzer Pfeffer regt die Durchblutung an, auch in den kleinsten Blutgefäßen, den Kapillaren. Dadurch wird auch die Durchblutung der Organe und der Haut verbessert.
• Atemwege
Besonders bei Kapha-Störungen mit Verschleimung der Atemwege, Bronchitis, Lungenentzündung, Asthma und Halsschmerzen ist Schwarzer Pfeffer gut geeignet. Als Zubereitung mit Ghee oder Sesamöl kann er in Form von Nasentropfen die Nase frei machen.
Hausmittel bei Heiserkeit
¼ TL Schwarzer Pfeffer, gemahlen mit 1 TL Ghee vermischen, langsam nach dem Essen einnehmen, zweimal täglich. oder ¼ TL Schwarzer Pfeffer und die gleiche Menge Steinsalz in ein Glas warmes Wasser geben und damit gurgeln.
Indisches Basilikum – Tulsi (Ocimum sanctum)

Tulsi ist die indische Variante des Basilikums und gilt als heilige Pflanze. Tulsi wird bei Atemwegs- und fieberhaften Infekten sowie Grippe eingesetzt. Es bringt den Körper zum Schwitzen und kann dadurch Fieber senken. Es wirkt entspannend und fördert die geistige Klarheit. Vorsicht geboten ist bei hohem Pitta, da er Pitta steigert. Verwendet werden vor allem die Blätter. Die Wurzel wird auch bei Fieber genutzt, die Samen auch zur Schleimlösung.
• Atemwege
Tulsi wirkt bei Verschleimung der Atemwege. So kann es bei akuten Erkältungen mit Husten, Bronchitis, Schnupfen, Asthma und Allergien der Atemwege eingesetzt werden. Bei allen Arten von Fieber kann Tulsi unterstützend verwendet werden. Es führt zu starkem Schwitzen und senkt dadurch das Fieber.
• Verdauungstrakt
Tulsi bringt Vata nach unten, es hat damit Anuloma-Wirkung. Es stärkt Agni, besonders auch Medas Dhatu Agni. Damit hilft es Gewicht abzunehmen, Ama zu beseitigen und kann sowohl den Blutzucker als auch das Cholesterin günstig beeinflussen.
• Nervensystem
Tulsi stärkt die Nerven, fördert die Aufmerksamkeit und geistige Klarheit, es wirkt entspannend. Auch bei Spannungskopfschmerz durch erhöhtes Vata hilfreich oder bei Kapha bedingten Kopfschmerzen, die mit einem Gefühl von Druck und Stauung einhergehen.
• Herz
Tulsi verbessert den Kreislauf und stärkt das Herz.
Tulsi-Tee
1 TL Tulsi-Blätter pro Tasse, mit kochendem Wasser aufgießen und 10 Minuten ziehen lassen. Wirkt am Abend entspannend. Mit Honig gesüßt bei Erkältung mit Verschleimung. Tulsi-Blätter können frisch oder getrocknet gut mit Kurkuma kombiniert werden, besonders zur Immunstärkung als Tee oder Paste mit Honig.
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