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Der Wunsch nach Schönheit hat die Menschen immer schon begleitet und ist so auch in der ayurvedischen Lehre ein Thema. Die ayurvedische Schönheitspflege weist eine Fülle an Behandlungen für Gesicht und Körper auf. Dazu gehören wohltuende Ölmassagen, gewebestraffende Behandlungen, aber auch eine gesunde Ernährung, Bewegung und Entspannung. Schönheit von innen und außen bedeutet im Ayurveda inneres und äußeres Gleichgewicht, in Harmonie mit sich und seiner Umgebung zu leben. Körper und Geist werden daher in die Behandlungen einbezogen.
Was ist Schönheit?
Schönheit ist immer etwas Individuelles. Menschen empfinden unterschiedlich, was schön für sie ist. Im Ayurveda wird Schönheit ebenfalls individuell betrachtet. Dazu gehört die harmonische Ausstrahlung eines Menschen, die vor allem durch Ojas geprägt wird. Ojas ist die Essenz aller Gewebe, die für Lebenskraft, Immunkraft und Ausstrahlung eines Menschen wichtig ist. Die Entstehung von Ojas ist abhängig von einem gut funktionierenden Agni und einer ausgewogenen Ernährung, die die Erneuerung aller Gewebe ermöglicht, aus denen Ojas entstehen kann.
Jeder Mensch hat seine eigene Konstitution. Schönheit und Harmonie entstehen individuell dann, wenn ein Mensch mit seiner Konstitution in Übereinstimmung ist. Sattva ist die geistige Qualität, die damit einhergeht. Auch ein gesundes Selbstwertgefühl ist damit verbunden. Alle Empfehlungen des Ayurveda zielen darauf, dass ein Mensch sich selbst kennenlernt und die richtige Achtsamkeit entwickelt, um zu spüren, was für ihn richtig und gesund ist.
Auch die psychische Verfassung eines Menschen prägt die Ausstrahlung mit. Eine positive innere Haltung und Stimmungslage wirkt auch nach außen positiv. So lassen auch positive Erlebnisse und Erfahrungen die Augen leuchten und die Haut strahlen. Auch auf diesem Wege kann Ojas gestärkt werden.
Das Organ, mit dem Schönheit in Verbindung gebracht wird, ist vor allem die Haut. Tvak, die Haut, ist ein Nebengewebe von Mamsa Dhatu (Muskelgewebe), dem dritten Gewebe. Es ist abhängig von den beiden vorausgegangenen Geweben Rasa Dhatu (Plasma, Lymphe) und Rakta Dhatu (Blut). Nur wenn diese beiden Gewebe richtig gebildet werden, kann auch eine gesunde, strahlende Haut entstehen. Die Haut spiegelt nach außen gut sichtbar den Gesundheitszustand eines Menschen, gibt Aufschluss über den Zustand der Doshas, des Stoffwechsels und der Organe. Bei ungünstiger Ernährung ist unreine Haut oft ein schnell sichtbarer Hinweis. Daher fängt jede Behandlung von Störungen der Haut mit der Analyse der Ernährung und des Stoffwechsels an, insbesondere des Zustandes von Agni.
Oft ist die wichtigste Maßnahme, um ein besseres Hautbild zu erreichen, auf genug Flüssigkeitszufuhr zu achten, am besten durch reichlich abgekochtes, warmes Wasser. Heizungsluft und Klimaanlagen strapazieren die Haut im Alltag sehr.
Auch ausreichend Schlaf und Entspannung sind für den Zustand der Haut und die Ausstrahlung wichtig. Durch Bewegung wird die Durchblutung der Haut angeregt und verleiht eine frische Gesichtsfarbe.
Im Ayurveda gibt es zahlreiche Öle, Kräuter, Mineralien, andere natürliche Substanzen und Anwendungen, die in der Schönheitspflege verwendet werden.
Einleitung zu Massagen und äußeren Anwendungen
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Die Massage ist die älteste Technik der Welt, die angewendet wurde, um Schmerzen zu lindern, Gewebe zu regenerieren und bei Störungen der inneren Organe zu helfen.
Die Haut, mit dem Tastsinn, ist in der Oberfläche das größte Sinnesorgan, das wir haben und auch das erste, das ein Kind benutzt, wenn es auf die Welt kommt, im Hautkontakt mit der Mutter. Über den Hautkontakt bei der Massage erfährt der Behandelte eine ganz direkte Zuwendung. Auch hier zeigt sich wieder der ganzheitliche, psychosomatische Ansatz des Ayurveda.
Massagen und andere manualtherapeutische äußere Anwendungen sind ein ganz wichtiger Bestandteil der ayurvedischen Therapien. Sie können ausleitend wirken, wie im Rahmen der Panchakarma-Kur. Über die Haut kann dem Körper auch etwas zugeführt werden. Die reichhaltigen Kräuteröle wirken auch auf Strukturen im Körperinneren, zum Beispiel auf die Gelenke.
Massagen werden in Indien und anderen asiatischen Ländern auch im Alltag, in der Familie oder im Sport (vor allem im Kampfsport) selbstverständlich durchgeführt und von Generation zu Generation weitergegeben. So werden bereits Babys massiert, aber auch Kopfmassagen, Massagen des Nackens und der Füße werden in den Familien gegenseitig durchgeführt.
In einzelnen Regionen, besonders in Kerala in Südindien, hat sich eine große Vielfalt an Techniken entwickelt.
Es gibt eigentlich nicht „die“ ayurvedische Massage. In den klassischen Werken des Ayurveda, bei Caraka oder Sushruta, ist keine genaue Technik oder ein bestimmter Ablauf beschrieben.
Massagen werden nicht nur mit Ölen, sondern auch mit Pulvern, Pasten oder kleinen Stoffsäckchen, die verschiedene Zubereitungen enthalten, durchgeführt. Weitere wichtige Behandlungsformen sind Güsse für den ganzen Körper oder Teilbereiche wie zum Beispiel Stirnguss. Es gibt Packungen, Wickel und Bäder. Außerdem gibt es lokale Ölanwendungen für den Rücken oder Organe wie Herz und Nieren.
Die verschiedenen Formen der Massage können unterschiedliche Aspekte haben: Wenn viel warmes Öl verwendet wird, kann die Massage nähren, sie kann auch zum Schwitzen bringen, durch Zusatz entsprechender Kräuter kann sie auch reduzieren.
Die Ölmassagen für den ganzen Körper sind gerade im Westen beliebt und der wohl bekannteste Teil des Ayurveda. Ölmassagen können viele positive Wirkungen haben. Sie werden besonders eingesetzt zum Ausgleich von Vata, bei Erkrankungen des Bewegungsapparates und des Nervensystems, bei sehr trockener Haut, Gewichtsverlust, bei stressbedingten Beschwerden, zur Entspannung und Kräftigung.
Es gibt jedoch auch Situationen, in denen von Ölmassagen abzuraten ist: Ama, akute Infekte und Fieber, während der Menstruation, schwaches Agni, zu viel Kapha, Zuckerkrankheit, Übergewicht, sehr geschwächte Menschen, extreme Müdigkeit.
Öl und Ama haben die gleichen Eigenschaften, daher können Ama-Zustände durch Öl verstärkt werden.
Im Folgenden findest du einen Überblick über die Begrifflichkeiten verschiedener ayurvedischer Massagen und Therapien.
Verschiedene äußere Öltherapien
•Abhyanga: Ganzkörpermassage, lösen und mobilisieren
•Samvahana: sanfte, ausgleichende Massage
•Mardana: Druckmassage
•Padanghata: Massage mit den Füßen
•Shirodhara: Stirnguss
•Shiromardana: Kopfmassage
•Pizhichil: warmer Körperölguss
•Jambira Pinda Sveda: heißer Zitronenwickel
Massagen ohne Öl
•Udvartana: Massage mit Pulvern
•Garshan: Seidenhandschuhmassage
Zubereitung von Massageölen für den eigenen Gebrauch
Eine Möglichkeit, Massageöle auch für den Geruchssinn ansprechend zuzubereiten, ist die Zugabe von ätherischen Ölen. Auch diese Düfte haben eine Wirkung auf die Doshas. Besonders für die Gesichtsmassage eignet sich die Zugabe ätherischer Öle (auf 100 ml Basisöl 10–20 Tropfen ätherisches Öl). Dabei sollte allerdings auf eventuell vorhandene Allergien bei der massierten Person Rücksicht genommen werden.
Zu den für die entsprechenden Konstitutionen geeigneten Basisölen können zum Beispiel folgende ätherische Öle zugefügt werden:
•Vata: Rose, Jasmin, Sandelholz, Kardamom, Muskat, Zimt, Lavendel, Weihrauch, Safran, Flieder, Vetiver, Ingwer, Vanille
•Pitta: Rose, Jasmin, Sandelholz, Flieder, Koriander, Pfefferminze, Safran, Vetiver
•Kapha: Salbei, Myrrhe, Piment, Eukalyptus, Kardamom, Zimt, Zitrone, Limone, Neroli, Geranium, Wacholder, Kampfer, Bergamotte
Eine weitere Möglichkeit der Zubereitung ist der Auszug. Auszüge sind auch die medizinierten Öle, die bei bestimmten Störungen eingesetzt werden.
Kalter Auszug
Frische Kräuter werden in Öl für eine Woche an einen sonnigen Platz gestellt.
Johanniskrautöl
•50 g frisches Johanniskraut, dessen Blüten gerade aufgegangen sind
•500 g Öl (Olivenöl)
Die frischen Blüten zerquetschen oder im Mörser zerstoßen und zerreiben, dann mit 500 g Öl mischen und in eine Flasche aus weißem Glas mit weitem Hals füllen, die Flasche nicht verschließen. An einem warmen Ort 3–5 Tage stehen lassen und gelegentlich umrühren. Das Öl beginnt zu gären.
Nach diesen 3–5 Tagen die Flasche verschließen und dem Sonnenlicht aussetzen, bis das Öl eine leuchtend rote Farbe hat (nach ca. 6 Wochen). Dann das Öl abgießen und in gut verschließbaren Flaschen aufbewahren.
Anwendung:
•innerlich als galletreibendes Mittel oder bei überreiztem Magen/funktionellen Magenstörungen 2 x täglich 1 TL
•äußerlich bei Wunden, Verbrennungen, Rheuma, Myalgien, Ischialgie, Nervenschmerzen
Abgekochter Auszug
Frische oder getrocknete Kräuter werden im Verhältnis 1 : 16 mit Wasser aufgekocht. So lange köcheln lassen, bis die gesamte Flüssigkeit auf ein Viertel reduziert ist. Dann die Abkochung filtern, Kräuterbestandteile entfernen und schließlich das Öl zugeben. Weiter kochen, bis das Wasser verdampft ist und nur noch die Ölessenz übrig bleibt.
Jambira Pinda Sveda
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Diese Form von Pinda Sveda ist auch in der Schönheitspflege beliebt. Sie macht die Haut weich und geschmeidig, wirkt hautstraffend, gut für Narben, hilft bei Cellulite und unterstützt die Gewichtsreduktion. Sie gehört zu den Schwitzbehandlungen und reduzierenden Therapien. Die Zutaten sind leicht zu bekommen. Die Behandlung kann auch als Selbstbehandlung angewendet werden.
Die beste Zeit für die Behandlung ist am Vormittag oder am Nachmittag.
Die Behandlungsdauer beträgt 35 bis 45 Minuten. Sie kann anfangs eine Woche lang täglich und danach zwei- bis dreimal wöchentlich über mehrere Wochen durchgeführt werden.
Du benötigst dafür:
1 500 Gramm unbehandelte Zitronen, 200 Gramm geraspelte Kokosnuss, 300 ml Sesamöl, vier Tücher aus Baumwollgaze, ungefähr 40 x 40 Zentimeter groß, Baumwollfäden zum Zubinden, einen großen Topf (mindestens fünf Liter), eine große Pfanne, Papiertücher
Die Zitronen werden mit Schale in kleine Würfel geschnitten, dann mit den Kokosraspeln vermischt und in einer großen Pfanne geröstet, bis die Kokosraspeln leicht gebräunt sind.
Die fertige Masse wird auf die vier Tücher verteilt, die zu festen Beuteln gebunden werden. Diese werden in einem Topf mit etwas Öl warm gehalten.
Dann wird der Körper der zu behandelnden Person eingeölt. Es kann auch eine Ganzkörpermassage durchgeführt werden. Anschließend wird mit den Zitronenbeuteln in kreisenden Bewegungen der gesamte Körper massiert. Die Reihenfolge entspricht der entspannenden Variante von Gharshana, siehe unten.
Nach der Behandlung etwas nachruhen und dann warm duschen.
Seidenhandschuhmassage – Gharshana
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Die Seidenhandschuhmassage ist eine Massage, die belebend, stoffwechselanregend und reduzierend wirkt. Sie wirkt unterstützend in der Gewichtsreduktion, der Reinigung und der Gewebestraffung, besonders im Bereich Oberschenkel und Gesäß. Sie kann auch gut als Selbstbehandlung zu Hause durchgeführt werden.
Als einziges Utensil benötigst du ein Paar Handschuhe aus Wildseide. Diese sind im Ayurveda-Handel erhältlich, können aber auch einfach selbst genäht werden.
Das Tempo der Massage kann unterschiedlich schnell sein. Die schnellere Variante wirkt stärker gewebereduzierend. Eine langsame Variante mit ruhigen Massagestrichen hat eine positive Auswirkung auf das Lymphsystem, ähnlich einer Lympfdrainage. Die langsame Variante kann auch für Menschen mit hohem Vata-Anteil verwendet werden.
Gharshana darf nicht bei Hautverletzungen und offenen, nässenden Hautveränderungen durchgeführt werden.
Trockenmassagen mit Pulvern – Udvartana
Diese Massagen gehören zu den reduzierenden und stoffwechselanregenden Verfahren. Die Materialien werden je nach Beschwerdebild ausgesucht. Udvartana wirkt reduzierend auf Kapha und Fettgewebe. Es kann unterstützend zur Gewichtsreduktion eingesetzt werden, auch in der Schönheitspflege zur Hautpflege und bei Cellulite.
Es können Pulver und Pasten verwendet werden. Die Grundlage bilden Kichererbsenmehl, Gerstenmehl oder Reismehl, die durch Kräuter ergänzt werden. Dafür geeignet sind zum Beispiel: Kurkuma mit reinigender Wirkung, Ingwer mit erhitzender und stoffwechselanregender Wirkung, Triphala mit ausgleichender und stoffwechselanregender Wirkung.
Bevor das Pulver angewendet wird, werden Kopf und Körper eingeölt. Dann wird das Pulver auf den Körper aufgetragen und in zügigen, kreisenden Massagestrichen massiert. Die Richtung ist entgegen der Haarwuchsrichtung, damit die anregende Wirkung erreicht wird. Es wird in jedem Bereich des Körpers langsam begonnen, dann das Tempo gesteigert und langsamer wieder beendet. Ablauf und Reihenfolge können der Abhyanga (siehe oben) folgen.
Nach Udvartana wird traditionell eine Schwitzbehandlung durchgeführt, am besten in einer ayurvedischen Schwitzbox mit Wasserdampf. Ersatzweise folgt eine heiße Dusche.
Vorsicht, die Pulver können die Abflüsse verstopfen.
Svedana – Schwitzbehandlungen
Schwitzbehandlungen gehören zu den gewebereduzierenden Behandlungen. Sie können nach einer Ölmassage durchgeführt werden, aber auch als eigene Therapie. Sie unterstützen vor allem die Ausscheidung von belastenden Substanzen über die Haut.
Es werden verschiedene Schwitzbehandlungen unterschieden:
•Schwitzen mit Wasserdampf
•Schwitzen mit heißen Pflanzenabkochungen
•Schwitzen mit Packungen
•Schwitzen mit trockener Hitze
Schwitzbehandlungen mit Wasserdampf können lokal oder für den gesamten Körper durchgeführt werden. Die Behandlung für den ganzen Körper wird mit einer Schwitzkabine durchgeführt, wie es bei der Vorbereitung während der Panchakarma-Kur üblich ist. Dem Wasserdampf können auch Kräuter wie zum Beispiel Basilikum zugesetzt werden. Bei lokaler Wasserdampf Anwendung wird der Dampf mithilfe eines Schlauches aus dem Dampftopf auf die entsprechende Körperregion gerichtet. Zu den lokalen Dampfbehandlungen gehört auch das Dampfbad für den Kopfbereich. Dieses kann einfach zu Hause mithilfe einer Schale mit verdampfender Flüssigkeit und einem Handtuch über den Kopf durchgeführt werden.
Das Schwitzen mit heißen Pflanzenabkochungen entspricht einem Bad für den ganzen Körper oder einen Teil, wie ein Sitzbad oder Fußbad. Es kann auch ein Bereich des Körpers mit einer Abkochung übergossen werden.
Für das Schwitzen mit Packungen werden Blätter, Öle, Kräuter, Getreide und weitere Materialien verwendet. Sie werden besonders bei Schmerzen und Schwellungen im Bewegungsapparat verwendet. Packungen werden auch Lepa genannt. So kann zum Beispiel eine Paste aus erhitztem Guggulu, einem Harz, bei schmerzenden Gelenken angewendet werden.
Schwitzbehandlungen mit trockener Hitze sind gut geeignet bei Störungen durch Kapha und Ama. Verwendet werden Substanzen wie heiße Steine, heiße Tücher, heißer Sand, Wärmflasche. So kann zum Beispiel bei Rheuma in den Händen täglich ein Sandbad mit erhitztem Sand durchgeführt werden.
Es gibt eine sehr große Zahl an äußeren Behandlungen, die insbesondere aus Kerala in Südindien stammen. Die oben beschriebenen Behandlungen stellen nur einen Ausschnitt dar.
Ernährung und Schönheit
Die Schönheitspflege beginnt wie jede Maßnahme im Ayurveda mit der richtigen Ernährung. Ein gut funktionierendes Agni, die Vermeidung von Ama und eine Auswahl an Lebensmitteln, die der Konstitution entsprechen, sind die beste Gesundheits- und Schönheitspflege. Die charakteristischen Eigenschaften der ayurvedischen Ernährung unterstützen die Gesundheit und die Schönheit. Dabei sind einige Gruppen von Lebensmitteln besonders wichtig für eine gute Hautbeschaffenheit.
•Getreide: Ein hoher Anteil an gutem Getreide und an faserreichem Gemüse und Hülsenfrüchten sorgt für eine gute Darmtätigkeit und Ausscheidung der Abfallstoffe. Dadurch kann sich der Körper über den Darm reinigen, sonst würde er den Ausweg über die Haut suchen, was zu unreiner Haut führt.
•Öle und Fette: Eine Ernährung mit wenigen und guten Fetten verhindert Ablagerungen in den Blutgefäßen und Schäden an den Organen. Auch das Gewicht kann so gut kontrolliert werden. Besonders wichtig ist ein hoher Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, die besonders in Leinöl, Rapsöl, Walnüssen, Perillaöl (wilder Sesam) und aus Algen gewonnenem Öl enthalten sind. Diese schützen die Haut von innen, da sie schädlichen oxidativen Stress fernhalten.
•Süßes: Ein Verzicht auf raffinierten Zucker wirkt sich positiv auf die Haut und das Gewicht aus. Zucker kann durch chemische Reaktionen zu Schädigung von Kollagen und Elastin führen, dadurch wird eine vorzeitige Faltenbildung gefördert. Die Kombination von hohem Zuckergehalt und hohem Gehalt an tierischem Eiweiß kann Hautunreinheiten fördern.
•Früchte und Gemüse: Ein hoher Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen ist wichtig für die Versorgung der Haut. Frisches Gemüse, frische Kräuter, Obst, Hülsenfrüchte und gute Getreide sind dafür geeignet. Aus moderner Sicht unterstützen einige Vitamine besonders die Haut. Vitamin C unterstützt die Kollagenbildung, die für eine straffe Hautbeschaffenheit wichtig ist. Beerenfrüchte, frische Kräuter und besonders die Amalaki sind für alle Doshas geeignet.
•Eiweiß: Eine Versorgung mit guten Proteinen ist für Muskulatur und Haut besonders wichtig. Die Haut besteht zu einem großen Anteil aus Proteinen. Ein hoher Anteil an gut zu verarbeitendem Eiweiß aus Hülsenfrüchten und Milch ist hier optimal.
•Wasser: Flüssigkeit ist wichtig zur Aufrechterhaltung der Hautfeuchtigkeit und Elastizität. Täglich mindestens anderthalb Liter abgekochtes, gutes Quellwasser ist dafür am besten geeignet. Wasser hilft auch, Giftstoffe auszuscheiden. Kaffee, Schwarztee und Alkohol sollten möglichst wenig genossen werden, da sie für den Körper giftige Stoffe enthalten, die wiederum ausgeschieden werden müssen, und die Haut belasten.
•Salz: Auch viel Salz, besonders industriell bearbeitetes Salz, schadet der Haut, es fördert Flüssigkeitseinlagerungen und belastet den Stoffwechsel. Steinsalz in kleinen Mengen ist gut, da es zahlreiche Mineralien enthält und für alle drei Doshas geeignet ist.
Die Ausleitungs- und Reinigungsverfahren des Ayurveda sorgen auch für eine gute Beschaffenheit der Haut. Bei ernsthaften Hautproblemen kann eine Kur Abhilfe schaffen. Im Alltag ist es wichtig, das Agni zu unterstützen, dieses ist besonders durch die Auswahl der geeigneten Nahrungsmittel, Zubereitungsarten und Gewürze möglich. Ein hoher Anteil an grünen Gemüsen ist wichtig. Von den Gewürzen sind besonders Kurkuma, frischer Ingwer, Koriander und Fenchel zu empfehlen und für alle Doshas geeignet.
Besonders Amalaki ist gut für Haut und Haare.
Bei Hautproblemen sollten grundsätzlich alle Nahrungsmittel vermieden werden, die zu Hitze- und Säurebildung im Körper führen und Pitta steigern. Besonders zu meiden sind Tomaten, Zitrusfrüchte, Essig, Softdrinks, Alkohol, Joghurt und andere fermentierte Produkte. Die Geschmacksrichtungen sauer, scharf und salzig sollten wenig dabei sein, während süß und bitter zu bevorzugen sind.
Lebensweise
Guter Schlaf und ausreichende Schlafdauer sind wichtig für die Regeneration aller Gewebe und insbesondere der Haut. Heute ist bekannt, dass im Schlaf das Hormonsystem so arbeitet, dass die Regeneration der Haut gefördert wird und mehr Kollagen gebildet wird. Sind die Schlafphasen gestört oder der Schlaf zu kurz, findet das nicht statt. So gibt es also wirklich den „Schönheitsschlaf“.
Bei Schlafstörungen:
•Mach eine Fußmassage mit Ghee oder Lavendelöl vor dem Schlafengehen.
•Auch ein Fußbad entspannt.
•Trinke Melissentee.
•Oder ein kleines Glas warme Milch mit Honig, Safran, einer Prise Muskat oder einem Teelöffel Ashvagandha.
•Ein Basti (Einlauf) mit 20 bis 30 ml Sesamöl beruhigt Vata.
Bewegung ist ebenfalls wichtig für die Haut. Die Durchblutung wird verbessert, die Haut besser versorgt und Giftstoffe können besser abtransportiert werden. Wenn man bei der Bewegung ordentlich schwitzt, ist der reinigende Effekt noch stärker. Durch den Schweiß bleibt auch der Feuchtigkeitsgehalt der Haut erhalten.
Entspannung ist ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Lebensweise. Durch Stress wird die Bereitschaft des Körpers, mit Entzündungen zu reagieren, verstärkt. Dies kann sich auch an der Haut durch verstärkte Bildung von Rötung und Pickeln zeigen. Anhaltender Stress führt auch zu vorzeitiger Alterung der Haut, die dünner und trockener wird. Hier ist es wichtig, durch regelmäßige Zeiten für die Entspannung gegenzusteuern. Yoga, Tai Chi, autogenes Training oder einfach regelmäßig entspannende Spaziergänge oder Musik hören sind gut geeignet.
Insgesamt ist der Einfluss der psychischen Verfassung auf die Haut sehr wichtig. Psychische Reaktionen zeigen sich oft an der Haut, wie bereits einige Redewendungen zeigen: „blass vor Angst werden“, „vor Wut rot anlaufen“.
Schönheitspflege von Kopf bis Fuß
Aus den zuvor beschriebenen Aspekten geht bereits hervor, dass die Schönheitspflege im Ayurveda über die Hautpflege hinausgeht und den gesamten Menschen, seine Ernährung, Lebensweise und psychische Verfassung mit berücksichtigt. Alles, was zum inneren Gleichgewicht beiträgt, fördert auch eine schöne Ausstrahlung.
Die Haut als Stoffwechselorgan benötigt genauso individuell ihre „Nahrung“ wie der Magen. Die in der ayurvedischen Schönheitspflege verwendeten Substanzen sind alle natürlichen Ursprungs und meistens auch essbar.
Fußbäder
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Die Füße tragen den Menschen durch den Tag und durch das ganze Leben und werden oft kaum beachtet. Fußbäder sind einfach durchzuführen und können eine sehr tiefgehende Wirkung haben und werden auch medizinisch genutzt.
Vor einem Fußbad kann eine Massage für Füße und Unterschenkel durchgeführt werden, um die Wirkung noch zu verstärken. Dabei ist auch eine einfache Technik schon wirkungsvoll.
Einfache Fuß- und Unterschenkelmassage
•Stelle ein angewärmtes Öl bereit.
•Lege den linken Fuß auf einen Hocker oder den rechten Oberschenkel.
•Öle den Fuß und den Unterschenkel ein und beginne mit streichenden Bewegungen von den Zehen bis zum Kniegelenk. Gehe mit kreisenden Fingerbewegungen zu allen Zehen. Streiche Fußrücken und Fußsohle. Kreise um die Knöchel. Streiche neben der Achillessehne auf und ab.
•Gehe zum Unterschenkel, streiche mit etwas mehr Druck Richtung Knie und weniger Druck mehrmals abwärts. Gehe zwischen Schienbein und Muskel. Greife zwischen die kräftigen Wadenmuskeln mit lockernden Bewegungen.
•Streiche zum Abschluss noch einmal von der Fußspitze bis zum Knie.
Bei Venenproblemen ist das Öl „Sahacharadi Tailam“ besonders gut geeignet.
Bei müden Füßen und Beinen und überhitzten Füßen hilft die Zugabe von Minzeöl in Ghee oder Basisöl (zum Beispiel Kokosfett).
Fußbäder können morgens oder abends durchgeführt werden. Morgens dienen sie eher der Aktivierung, abends eher der Entspannung.
Erfrischendes Fußbad
Eine Mischung aus Rosmarin, Minzeblättern, geriebenem Ingwer, Zitronenschale mit heißem Wasser aufgießen, ziehen lassen und bei angenehmer Temperatur die Füße darin für 10 Minuten baden.
Wärmendes und entspannendes Fußbad
Lavendelblüten, Melisse, Hopfen, Ringelblume, Honigklee zu gleichen Teilen mischen. Getrocknet oder frisch. Mit kochendem Wasser übergießen, ziehen lassen und auf angenehme Temperatur abkühlen lassen, dann die Füße darin baden.
Bei den Aufgüssen können die Pflanzenteile abgefiltert oder darin belassen werden.
Pflegeprogramm für die Füße
1.Ölmassage für Füße und Unterschenkel.
2.Fußbad für mindestens 10 Minuten.
3.Bei verhornten Stellen diese schonend mit einem Bimsstein entfernen und warm abspülen.
4.Die Nägel schneiden und feilen.
5.Nachspülen und die Füße trocknen. Eventuell etwas Öl in den Nagelfalz reiben.
6.Die Füße mit Rosenwasser oder Wasser mit Minzöl einsprühen.
7.Für einige Minuten die Füße hochlegen und entspannen, genieße dabei etwas Ingwerwasser (morgens) oder einen beruhigenden Kräutertee (abends).
Hände
Die Hände sind im Alltag ebenfalls ein viel benutztes und oft wenig beachtetes Werkzeug. Sie sind eine wichtige Verbindung zur Außenwelt. Über die Hände finden Aktivitäten wie Begrüßen, Greifen, Berühren statt. Auch die Hände benötigen Pflege und Aufmerksamkeit.
Eine Handmassage ist auch eine schnelle Entspannung für den Alltag. Auch hier reicht eine einfache Technik.
Einfache Handmassage
Stelle etwas angewärmtes Öl bereit. Trage das Öl auf die Hände auf.
Streiche die Hände vom Handgelenk zu den Fingerspitzen aus. Massiere mit kreisenden Bewegungen die Finger zwischen den Fingergelenken.
Ziehe vorsichtig an jedem Finger, indem du ihn mit den Fingern der anderen Hand umfasst, vom kleinen Finger zum Daumen.
Streiche die Handfläche mit kräftigeren Strichen aus, mit dem Daumen.
Dann mit dem Daumen den Handrücken zwischen den Fingerstrahlen.
Gehe mit kreisenden Bewegungen um das Handgelenk.
Streiche noch einmal die ganze Hand aus.
Nachdem du die andere Hand ebenso massiert hast, reibe die Handflächen gegeneinander und streiche beide Hände aus.
Handbäder können wie Ganzkörperbäder mit Öl (Mandelöl, Jojobaöl, Sesamöl, Avocadoöl), Milch oder Sahne und Honig durchgeführt werden.
Bei rauen, trockenen Händen hilft es, sie vor dem Schlafengehen mit Ghee einzureiben, dann Baumwollhandschuhe anzuziehen und das Ghee über Nacht einwirken zu lassen.
Auch Packungen für die Hände sind gut geeignet. Diese können für 20 bis 30 Minuten einwirken und danach mit warmem Wasser abgespült werden.
Handpackung zur Pflege der Haut
•2 TL Honig
•2 TL Weizenkeime
•2 TL geschälte, gemahlene Mandeln
•1 TL frischer Zitronensaft
•2 TL Mandelöl oder Avocadoöl
Alle Zutaten miteinander mischen und als Packung auf die Hände auftragen
Gesicht
Die Haut ist ein Spiegel für den inneren Zustand eines Menschen. Sowohl für den körperlichen als auch für den psychischen Zustand. Wie schon beschrieben ist die Ernährung für die Haut von herausragender Bedeutung.
Die Haut kann besonders durch zu viel Vata oder Pitta gestört werden. Vata führt zu Austrocknung der Haut und frühe Faltenbildung. Pitta führt zu fettiger, gereizter, geröteter und unreiner Haut.
In der Ernährung ist es besonders wichtig, ausreichend Wasser zu trinken, Ghee zu verwenden, Früchte und Gemüse zu essen. Kurkuma ist das wichtigste Gewürz für eine gute Haut.
Auch Hautschäden durch zu viel Sonne, Wind und Staub sollten vermieden werden. Die Haut des Gesichts ist allen äußeren Einflüssen am stärksten ausgesetzt. Die Gesichtshaut sollte im Alltag, wenn wenig Zeit ist, nur mit Wasser gereinigt werden. Viele Hautreinigungsmittel und Seife schaden der Haut eher.
Eine einfache Gesichtsmassage kann täglich zur Pflege durchgeführt werden.
Reinigung der Haut
Am besten ist es, sich für die Hautpflege jeden Tag etwas Zeit zu nehmen und mit einer schonenden Reinigung zu beginnen. Traditionell werden im Ayurveda dafür Öle, Blüten, Kräuter, Früchte, aber auch aus Perlen und Edelsteinen gewonnene Zutaten verwendet.
Rezepturen für die Hautreinigung
Gesichtsbad mit Milch und Honig:
50 ml Milch erwärmen, darin 1 TL Akazienhonig auflösen, auf ein Tuch geben und das Gesicht damit waschen
Reisabkochung:
Geeignet für alle Hauttypen
50 g Basmatireis werden in einem Liter Wasser eine Stunde gekocht. Dann durch ein Sieb gießen und mit der Flüssigkeit das Gesicht reinigen.
Stiefmütterchen-Tee:
Dieses ist ein Rezept für zu Entzündungen, Ekzemen und Juckreiz neigender Haut.
1 TL Stiefmütterchen mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen und 5 Minuten ziehen lassen. Dann abkühlen lassen und für die Gesichtswäsche verwenden.
Auch Rosenwasser, Orangenblütenwasser und Hamameliswasser sind gut geeignet.
Die Hautreinigung mit Ölen kann mit Mandelöl, Jojobalöl oder Avocadoöl durchgeführt werden. Dies kann in Form einer Gesichtsmassage geschehen.
Einfache Gesichtsmassage
Die Gesichtsmassage kann mit Ölen, aber auch mit einer Gesichtscreme durchgeführt werden.
Um den Effekt der Massage zu verstärken, kann zuvor das Gesicht mit einem Eiswürfel abgerieben werden, da so die Durchblutung gesteigert wird.
Dann verteile zunächst Öl oder Creme auf Gesicht und Hals.
Beginne mit sanften, kreisenden Bewegungen um die Augen, in der Richtung der Nase weg nach außen. Fahre mit kreisenden Bewegungen auf den Schläfen fort. Gehe nun zu den Augenbrauen.
Nimm die Augenbrauen zwischen Daumen und Zeigefinger und gehe mit leichtem Druck Schritt für Schritt von innen nach außen.
Gehe zur Stirn. Kreise aufwärts in Richtung Haaransatz.
Gehe wieder zu den Schläfen und von dort mit kreisenden Bewegungen über die Wangen zur Nase.
Streiche die Nasenflügel aus.
Streiche Wangen und oberhalb der Lippen Richtung Ohr aus.
Streiche den Unterkiefer Richtung Ohr aus.
Klopfe sanft das ganze Gesicht mit den Fingerspitzen aus.
Gehe zum Hals und massiere von unten nach oben und außen.
Hautreinigung mit Pulvern
Die Zubereitungen aus Pulvern heißen Ubatana. Diese Form der Hautreinigung kann auch nach der Ölmassage durchgeführt werden.
Grundrezept zur Pulver-Hautreinigung
30 g Pulver, 3 EL Wasser oder Aloe-Vera-Saft, ½ Esslöffel Öl oder Ghee
•Geeignete Pulver sind für Vata: gemahlene Kichererbsen, gemahlene Mungobohnen, gemahlener Hafer, gemahlene Mandeln
•Für Pitta: gemahlener Hafer, Gerste, Mungobohnen, Heilerde
•Für Kapha: gemahlene Gerste, Mungobohnen, Kichererbsen
Es wird aus den geeigneten Zutaten eine Paste hergestellt. Diese wird mit kreisenden Bewegungen auf das Gesicht aufgetragen. Für 5 bis 10 Minuten einwirken lassen und dann mit warmem Wasser abspülen.
Gesichtsdampfbäder und Kompressen
Dampfbäder ergänzen die gründliche Hautreinigung. Sie steigern die Durchblutung und erweitern die Poren der Haut, sodass die Haut Schmutzpartikel und Schadstoffe besser abgeben kann.
Dampfbäder können je nach Beschaffenheit der Haut unterschiedlich oft durchgeführt werden. Bei normaler oder fettiger Haut einmal pro Woche, bei trockener Haut alle zwei Wochen. Auch die Dampfbäder können die Haut austrocknen, wenn sie zu oft durchgeführt werden.
Für die Zubereitung eines Dampfbads wird ein Liter Wasser, am besten Quellwasser, zum Kochen gebracht. Anschließend wird die geeignete Kräutermischung zugefügt. Alles für fünf Minuten ziehen lassen. Dann den Topf an einen geeigneten Platz stellen, über den Topf beugen, den Kopf mit einem Handtuch bedecken und 5 bis max. 10 Minuten darüberbeugen.
Geeignete Zutaten für ein Dampfbad
•Für trockene Vata-Haut: Lorbeerblätter (verstärken die Durchblutung), Kamille, Süßholz, Malve, Sandelholz, Rosenblätter, Malve, Orangenschale, Lavendel. Zusätzlich können fünf bis zehn Tropfen Aromaöl zugefügt werden; geeignet sind Rose, Sandelholz, Neroli
•Für fettige Pitta-Haut: Fenchel, Rose, Sandelholz, Hamamelis, Zitronenschale, Zitronengras. Aromaöle: Zitrone, Rose, Wacholder, Zypresse
•Für unreine Haut: Löwenzahnwurzel, Zitronengras, Lorbeerblatt, Süßholz. Aromaöle: Zeder, Wacholder, Lavendel, Rose, Myrrhe
Eine Alternative zum Dampfbad sind Kompressen. Die Haut wird damit weniger ausgetrocknet. Besonders bei erweiterten Äderchen (Couperose) sollte kein Dampfbad durchgeführt werden, Kompressen sind jedoch möglich. Geeignet sind Aufgüsse aus Stiefmütterchen, Fenchel, Schafgarbe, Rosmarin, Lorbeer oder Rosenwasser.
Es wird ein kleines Handtuch oder Baumwollgaze in die entsprechende Flüssigkeit getaucht. Der Stoff wird für ein paar Minuten auf das Gesicht gelegt oder das Gesicht wird sanft abgetupft.
Gesichtspackungen
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Nach den vorbereitenden Behandlungen kann sich noch eine Gesichtspackung oder Maske anschließen. Gesichtspackungen haben je nach Zusammensetzung unterschiedliche Wirkungen. Sie können in der Tiefe reinigen. Ihre Wirkung kann nährend und aufbauend für die Haut sein. Sie können die Hauterneuerung fördern.
Heilerde oder Grüne Tonerde sind eine gute Basis für Gesichtsmasken. Sie wirken reinigend und versorgen die Haut auch mit wichtigen Mineralstoffen.
Die Masken bleiben für 10 bis 20 Minuten auf dem Gesicht und werden dann mit warmem Wasser abgespült.
Gesichtsmasken mit Heilerde oder Tonerde
Für trockene oder normale Haut:
30 g Tonerde, 20 ml Aloe-Vera-Saft, 10 ml Honig
Für fettige Haut:
30 g Tonerde, 10 ml Aloe-Vera-Saft, 10 ml Honig, 10 ml Fencheltee, 1 Prise Kurkuma
Gesichtspackungen können aus Früchten, Gemüsen, Mandeln, Tonerde, Sahne, Ölen, Hafermehl und anderen essbaren Zutaten hergestellt werden. Sie können reinigend oder nährend sein. Die Enzyme der Gemüse und Früchte haben reinigende und ausgleichende Wirkungen.
Die Gesichtspackungen werden 10 bis 30 Minuten belassen und dann mit warmem Wasser abgewaschen.
Feuchtigkeitsspendende Gesichtspackung
½ Avocado, ½ Banane, Gurke, etwas Tonerde (Pitta) oder gemahlene Mandeln, Aloe-Vera-Saft nach Bedarf
Alles im Mixer zu einer cremigen Masse pürieren und auf das Gesicht auftragen.
Gesichtstonikum
Als Tonikum für das Gesicht nach einer Packung können Rosenwasser, Hamameliswasser, Orangenblüten oder Kräutertees wie Fencheltee verwendet werden. Damit werden die Reste der Gesichtspackung entfernt und die Haut wird angefeuchtet.
Anschließend sollte eine geeignete Gesichtscreme aufgetragen werden, damit die Haut nicht austrocknet und vor äußeren Einflüssen geschützt ist.
Eine vollständige ayurvedische Gesichtsbehandlung besteht aus:
•Reinigung
•Gesichtsmassage
•Dampfbad oder Kompresse
•Eventuell Ubatana
•Maske oder Gesichtspackung
•Tonikum
•Gesichtscreme
Haare
Die Haare sind ein Nebengewebe des Asthi Dhatu (Knochen) und werden von innen ernährt, daher sind Probleme wie Haarausfall, frühzeitiges Ergrauen, trockene Haare, fettige Haare oder brüchige Haare auch immer durch geeignete Ernährung und aufbauende oder entschlackende Maßnahmen zu behandeln. Die äußeren Behandlungen sind eine ergänzende und pflegende Maßnahme. Für ein gesundes Haar müssen besonders Vata und Pitta im Gleichgewicht sein. Ein unausgewogenes, gesteigertes Pitta fördert frühes Ergrauen, fettiges Haar und Haarausfall. Zu hohes Vata führt zu trockenem, brüchigem Haar und Haarausfall.
Hausmittel zur Stärkung des Haarwuchses
(besonders bei zu hohem Vata)
100 ml warme Milch, 1 TL Ghee, 1 TL Sesam, 1 EL Mandelmus oder gemahlene Mandeln täglich morgens einnehmen
Haarschäden können auch durch chemische Färbemittel, Haarsprays, intensive Sonneneinstrahlung, Umweltverschmutzung, Staub und Stress entstehen.
Das Haar sollte nicht zu oft gewaschen werden, ein- bis zweimal pro Woche reichen aus. Ein mildes Shampoo ohne chemische Zusätze ist am besten.
Traditionell werden im Ayurveda Pulver für die Haarwäsche verwendet. Zuerst werden Kopfhaut und Haar eingeölt. Dann kann das Pulver von Amalaki oder eine Mischung aus Shiyakai, Amalaki und gemahlenen Mungobohnen wie ein Shampoo aufgetragen und mit reichlich warmem Wasser ausgespült werden. Das Wasser für die Haarwäsche sollte nicht zu heiß sein.
Nach der Haarwäsche kann als Spülung Wasser mit einem Teelöffel frischem Zitronensaft verwendet werden.
Eine regelmäßige Kopfmassage ist gut für den Haarwuchs, da die Durchblutung der Kopfhaut gefördert wird und das Haar so besser versorgt wird. Für die Kopfmassage kann Kokosfett, Jojobaöl, Mandelöl oder Bhringaraja Taila verwendet werden. Für Vata ist auch Sesamöl geeignet.
Du hast nun viele Maßnahmen zur Schönheitspflege ausführlich kennengelernt. Im Alltag können nicht immer alle Maßnahmen durchgeführt werden. Es ist sinnvoll, sich am Wochenende etwas mehr Zeit zu nehmen. Die ayurvedische Schönheitspflege ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, sich selbst etwas Gutes zu tun. Gerade den Menschen, die im Stress sind, kann es helfen, sich mit diesen Behandlungen sich selbst zuzuwenden und Entspannung zu finden.
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