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Was sind Yoga & Ayurveda Geschichten und wozu dienen sie?
Yoga & Ayurveda sind jahrtausende alte Wissenschaften über das Leben und wie wir alle Aspekte unseres Lebens in Einklang bringen. Jedoch sind diese Wissenschaften in ihrer frühesten Ausdrucksform recht unterschiedlich von unserer modernen Wissenschaft, denn die ersten Aufzeichnungen liegen meist in Form von Versen, Hymnen und eben Geschichten vor.
Das mag unserem recht rationalen Geist eher seltsam vorkommen und unser analytischer Verstand fühlt sich oft behindert durch diese poetische Schreibweise. Er ist es gewohnt, das Wissen klar und schmucklos in Berichten und Studien dargestellt zu bekommen. Menschliche Geschichten und Gefühle haben in der reinen Wissenschaft nichts verloren.
Trotzdem hatten die alten Weisen Indiens nicht durch Zufall diese Form der Aufzeichnung gewählt. Angefangen damit, dass sich Geschichten viel leichter mündlich überliefern lassen als nüchterne Fakten. Und warum ist das so?
Der Punkt auf den ich hinaus will, ist die tiefere Verbindung, die eine Geschichte mit unseren fünf Körpern herstellt. Eine Statistik aus Zahlen und Fakten liefert nur Nahrung für unseren analytischen Geist, jedoch eine Geschichte geht viel weiter. Sie gelangt über die Sinne und berührt alle Körper vom grobstofflichen bis zum subtilsten.
Je nachdem in welchem Bewusstseinszustand sie geschrieben wurde, ermöglicht sie uns den Zugang bis zu unserem intuitiven Wissen, dem einzigen Wissen, das uns bis in unser Innerstes durchdringt.
Die Absicht der Yoga & Ayurveda Geschichten ist also nicht, dir eine Aufzählung an medizinischen Fakten vorzulegen, wie du sie in jedem Yoga & Ayurveda Handbuch finden kannst, sondern dir einen viel feineren Zugang zu diesen Wissenschaften zu verschaffen, einen den am Ende nur du allein finden kannst aber der dir das einzig wahre Verständnis geben wird, sodass du nicht einfach auswendig gelernte Behauptungen wiederholst, sondern jede deiner Zellen intuitiv verstehen wird und einfach EINS wird mit dem Wissen.
Teil 4 - Die Selbstmassage
Seit der letzten Lektion hatte Parvati intensiv ihr eigenes Dosha analysiert und wollte ihre Erkenntnis mit Caraka teilen. Dieser erwartete sie bereits in seinem Lager, obwohl sie ihn natürlich nicht offensichtlich benachrichtigt hatte, aber er konnte ihren Geist selbst aus der Ferne lesen und wusste bereits was sie vorhatte, als sie es nur dachte.
Und je mehr sie selbst meditierte und je öfter sie Carakas Stimme in ihrem Kopf hörte, desto normaler erschie ihr diese Art der Kommunikation. Es war eine Art der Verständigung, über die man nichts vortäuschen konnte. Alles war echt und direkt aus dem Herzen und trotz aller Unvollkommenheiten war es gut so und sie spürte kein Bedürfnis mehr ihre sogenannten Schattenseiten zu verstecken.
Als sie Caraka erreichte lächelte dieser nur und sagte: ”Tridosha”. “Wie bitte?” fragte Parvati. “Tridosha” wiederholte Caraka. “Bei dir sind alle drei Doshas ausgeglichen. Keines überwiegt über das andere. Das ist eine sehr vorteilhafte Konstitution, die deinen Körper und Geist sehr widerstandsfähig macht. Mit diesem Dosha brauchst du nur gelegentlich feine Anpassungen vornehmen, wenn eines der drei Doshas durch äußere Einflüsse erhöht wird oder geschwächt wird. Heute ist ein recht heißer Tag, daher würde ich dir für unsere nächste Lektion Kokosöl empfehlen, da dieses kühlende Eigenschaften besitzt. Ich selbst habe einen höheren Vata Anteil und wähle deshalb Sesamöl, da dieses sehr nährend und wärmend ist.”
Mit diesen Worten entkleidete sich Caraka und wies sie an, es ihm gleich zu tun. “Heute befassen wir und mit einer sehr wichtigen Praxis für das allgemeine Wohlbefinden des Menschen: der Selbstmassage. Lass also deine Ängste bezüglich der Nacktheit los, da sie an dieser Stelle unbegründet sind. Du wirst die Scham, dich zu zeigen wie du bist verlieren, sobald du vollkommen verstehst, dass es weder an unseren Körpern noch an unserem Geist etwas schamhaftes gibt. Unvollkommen ja, jedoch ist dies kein Grund zur Scham, denn jeder ist in dieser unvollkommenen Dualität geboren auf diesem Planeten und jeder Versuch diese Wahrheit zu verstecken ist unnötige Energieverschwendung. Natürlich hat Kleidung ihren Zweck zum Schutz gegen die Umwelteinflüsse, aber ich denke du verstehst, dass es bei den meisten Menschen nicht bei dieser neutralen Nutzung bleibt und daraus ein Versteck für die Scham gemacht wird.”
Parvati war zunächst schon erschrocken über dieses plötzliche Entkleiden von Caraka aber sie verstand seine ehrlichen Worte und spürte, wie auch in ihrem Geist, wenn er ihre Gedanken las, dass er keinerlei böse Absichten hegte und dass es sich in diesem Moment, um einen heiligen Ort handelte, an dem sie ihre Lektion erhielt. Sie setzten sich beide auf ein Leinentuch und er reichte ihr das Kokosöl und nahm sich selbst ein Fläschchen mit Sesamöl.
“Solltest du einmal eine Person mit einem sehr hohen Kapha-Anteil beraten, so führt diese die Massage am besten mit einem Seidenhandschuh durch und verhindert damit, dass das Öl sie noch mehr beschwert oder alternativ kann ein anregendes Öl mit Kräutern wie Rosmarin gewählt werden, das die Entschlackung fördert” sagte Caraka. “Die Selbstmassage ist für jedes Dosha ein machtvolles Werkzeug für körperliches und geistiges Wohlbefinden. Das Öl dringt in alle Gewebe ein und macht diese geschmeidig und hält sie jung. Es bildet eine feine Schutzschicht um den Körper und macht uns widerstandsfähiger gegenüber äußeren Einflüssen. Viele Schadstoffe werden in Öl gelöst und damit aus den Zellen hinaus geschleust in den Verdauungstrakt, wo sie besser ausgeschieden werden können.”
Parvati war in einen meditativen Zustand gegangen, um das Wissen der Lektion besser aufnehmen zu können und sie verinnerlichte die Beschreibungen von Caraka mit den Bildern aus ihrer inneren Wahrnehmung. Sie konnte bei voller Konzentration den Weg des Öls nachverfolgen und wusste, dass es ein Geschenk für alle ihre Zellen war.
“Doch nicht nur der grobstoffliche Körper erholt sich über diese Ölmassage, sondern auch der emotionale und mentale Körper.
Die Selbstmassage ist ein Zeichen der Selbstfürsorge und daher ist es eine Praxis der Selbstliebe. Wenn wir uns regelmäßig bewusst selbst Liebe geben, heilen wir automatisch die meisten emotionalen Unausgeglichenheiten. Es braucht Selbstakzeptanz, um sich bewusst und liebevoll um seinen Körper zu kümmern. Die sanfte Berührung unserer Haut löst Glückshormone aus und löst Verspannungen in Körper und Geist. Das Nervensystem beruhigt sich und somit kommen auch die Gedanken zur Ruhe. Es ist eine Kettenreaktion, die uns in einen Zustand der Geborgenheit versetzt.”
“Diese Art der Selbstmassage, die du heute lernst, ist für alle Menschen geeignet. Ihr Ziel ist Gesundheit, Wohlbefinden und Ausgleich. Wir wollen keine bestimmte Energie, wie zum Beispiel, die Sexualenergie aktivieren. Dafür gibt es andere Praktiken und Techniken, die aber etwas fortgeschrittener sind und daher auch nicht für jeden geeignet.”
“Es reichen 15 Minuten der Massage damit das Öl bis in die tiefsten Gewebe vordringen kann und es sollte leicht angewärmt sein. Wir beginnen das Ritual der Selbstmassage mit einer Segnung durch eine Hand voll Öl auf das Kronenchakra. Danach wird der ganze Kopf und die Haare massiert. Da das Öl wie eine Schutzschicht wirkt, ist es besonders wichtig, es auch, unter Vorsicht, in alle Körperöffnungen mit den Fingern einzuführen, das heisst am Kopf: Ohren, Nase, Mund, Augen. Später dann auch Bauchnabel, Genitalien, Anus. Besonders bei den Körperöffnungen verhindert es, dass Lebensenergie dadurch verloren geht, was sich besonders bei viel Vata schnell durch Müdigkeit zeigt. Vom Kopf aus massieren wir abwärts in Richtung Füße in schönen gleichmäßigen fließenden Bewegungen. Schenke dabei besonders deinen Gelenken besondere Aufmerksamkeit und massiere alle Seiten und alle kleinen Versenkungen dieser, da sich vor allem um die Gelenke unsere Marmapunkte sammeln. Diese sind Vitalitätsknotenpunkte in denen sich gerne unsere Lebensenergie staut und die durch die Massage einfach gelockert werden können. Vertraue dabei deiner Intuition und massiere alle Punkte, die sich gut anfühlen. Bei schmerzhaften Punkten massiere vorsichtig drumherum und schaue, ob sie sich langsam lockern. Es gibt mehrere zielgerichtete Massagetechniken und auch Techniken zur Arbeit mit den Marma Punkten, aber für deine tägliche Selbstmassage brauchst du sie im Moment noch nicht zu verstehen, da auch diese etwas fortgeschrittener sind. Erstmal ist es wichtiger einen liebevollen täglichen Kontakt zu seinem Körper herzustellen und ein Gespür für die eigenen Vitalpunkte zu bekommen.”
Während er sprach, war Parvati schon ganz versunken in ihre erste Selbstmassage. Sie spürte, wie glücklich ihre Zellen über das gute Öl waren. Der Rücken war etwas schwierig erreichbar, aber mit etwas Kreativität konnte sie auch diesen ganz gut massieren. Sie konnte deutlich mehrere Vitalpunkte auf dem Kopf und im Nackenbereich spüren, die etwas verspannt waren und die sich durch das warme Öl aber deutlich aufweichen ließen. Das Gleiche an Händen und Füssen. Auch dort waren besonders viele Vitalpunkte zwischen all den kleinen Gelenken.
“Nach der Massage waschen wir das überschüssige Öl ab. Nach 15 Minuten fühlt sich die Haut meistens schon gesättigt an und nimmt nicht viel mehr auf. Ideal ist ein warmes Bad dafür aber an einem heißen Tag bietet sich auch der Fluss an.” sagte Caraka.
Nach dem Bad blieben sie noch in Meditation sitzen und genossen, das wohlige Gefühl überall auf der Haut.
Als die Nacht fast hereinbrach wusste Parvati, dass die Lektion vorbei war und zog sich wieder an und machte sich auf den Heimweg. Caraka blieb weiterhin versunken in Meditation. Sie wusste, dass er sie für die nächste Lektion rufen würde, sobald es Zeit war.
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